Die „Kleine Melodie“ ist etwas, das jeder mal verliert im Alltagsstress. Eine Sache, ohne die das Leben eigentlich nicht mehr lebenswert ist. Sie ist der Glaube an sich selbst und die Gewissheit, dass alles was man tut aus einem guten Grund gemacht wird und nicht wie so oft dargestellt aus einem bösen Antrieb. Man ist kein „Böser“ nur wenn man die Schule zum kotzen fand und es schwerfällt der Masse hinterher zu laufen, weil man sich dabei einfach unwohl fühlt. Es gibt auch ein Leben neben der Systemkonformität.

Die „Kleine Melodie“ ist diese kleine wichtige Sache, die einem dabei Halt gibt und Stärke verleiht diesen Kampf zu kämpfen individuell und nicht systemkonform zu sein. Sie kann aber nicht per Knopfdruck aktiviert werden und genauso wenig auf Standby gehalten und bei Bedarf ausgekramt werden. Sie will einem helfen, aber hat damit eine schwere Aufgabe auferlegt bekommen. Denn wenn sie mal nicht sofort zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird, wird sie sofort als etwas Böses hingestellt, weil sie einen allein gelassen hat.

Nur eine neutrale und friedliche Koexistenz von uns und der „Kleinen Melodie“ bringt Ruhe in das ganze Hin und Her der Gefühle – dem an sich zweifeln und dann mal wieder in sich Vertrauen haben. Kein Erzwingen, von keiner Seite, ist förderlich. Deswegen darf die „Kleine Melodie“ immer dann auf Reisen sein, wenn ihr danach ist. Und wenn sie zurückkommt, stehen ihr alle Türen offen und immer ein warmes Bett bereit.